Wer war Maria, die Mutter Jesu?
Über die Abstammung und Jugend Marias liest man in der Bibel nichts. Ihr Leben wird nur in religiösen Schriften außerhalb der Bibel ausführlich beschrieben. Diese darf man aber nicht als Tatsachenberichte verstehen, sondern als persönliche Interpretation eines Geschehens durch den Autor.
Stellt sich die Frage für uns: Wer ist Maria?
Sie ist für uns Gläubige die Schnittstelle zum Himmel, auch wenn sie nicht angebetet sondern verehrt wird, denn Anbetung bedeutet Verehrung Gottes. Für uns Christen jedoch ist Maria ein bewundernswertes, religiöses Vorbild, das wir um Hilfe anrufen und mit dem wir ein persönliches Zwiegespräch führen.
Maria als Mutter Gottes: Auf dem Konzil von Ephesus im Jahr 431 wurde beschlossen, dass Maria nicht nur die „Mutter Jesu“ ist, sondern als „Gottesgebärerin“ bezeichnet werden soll. Denn in ihrem Sohn verbindet sich die göttliche mit der menschlichen Natur.
Maria unbefleckte Empfängnis: Durch den Sündenfall Adams und Evas kam die Erbsünde in die Welt, an der jeder Mensch als Nachfahre teilhat. Doch Gott bewahrte Maria vor dem Makel der Erbsünde.
Mariä Aufnahme in den Himmel: Maria ist als Mensch mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden.
Maria ist „eine von uns“. Sie kennt das menschliche Leben mit all seinen Sorgen und Nöten aus eigener Erfahrung. Das macht sie sympathisch. Indem Maria nach ihrem Tod in den Himmel aufgenommen wurde, hat Jesus an ihr sein Versprechen, wir dürften nach dem Tod auferstehen, unter Beweis gestellt.
Was bedeutet Maria für Frauen von heute?
Was bedeutet die Gottesmutter für Frauen in Zeiten, in denen religiöse Bräuche wie Maiandachten zunehmend in Vergessenheit geraten? Ein Frauenideal, das auf Tugenden wie Gehorsam, Demut, Unterwerfung und Keuschheit aufbaut, hat mit der Lebenswirklichkeit moderner Frauen nichts mehr gemeinsam.
Doch neben diesem tradierten Frauenideal gibt es noch eine andere Seite der Gottesmutter, die Maria für einige Frauen wieder attraktiv macht. Sie verliert trotz einer ungewissen Zukunft nie den Mut und macht immer das Beste aus ihrer Situation, denken wir zum Beispiel an die Flucht mit ihrem Kind nach Ägypten. Sie steht mit beiden Beinen im Leben und kennt die Sorgen von uns Menschen und die alltäglichen Belastungen.