Kaplan Anton Figel

Am 7. November 1726 ist Anton Figel in der Bachstraße 1 in Aulendorf geboren. Seine Eltern sind Johann Michael und Agathe Figel, geb. Bruggmiller. Seine Mutter stirbt am 30. August 1737, vier Wochen nach der Geburt ihres siebten Kindes. 1742/43 gewährt Graf Karl Seyfried von Königsess-Aulendorf Anton Figel ein zehnjähriges Stipendium zur Erlangung des Priesterberufes. Am 24. August 1752 erhält er durch Weihbischof Marxer in der Wiener Jesuitenkirche die Weihe zum Daikon und 1753 wird Figel zum Priester geweiht. Anschließend beruft der Graf von Montfort ihn in seine Hofkaplanei. Graf Karl Seyfried von Königsegg stellt Figel später als Hofkaplan Königseggwald an. 1756 wird er Pfarrer in Riedhausen. Figel gibt in seiner fast übergroßen Gewissenhaftigkeit, bei welcher er befürchtet, die schweren Verpflichtungen eines Pfarrers nicht erfüllen zu können, ohne dabei sein eigenes Seelenheil zu gefährden, nach langem inneren Ringen die Pfarreistelle in Riedhausen auf. Graf Seyfried bestellt ihn darauf hin zum Kaplan in Aulendorf. Figel zieht 1760 in die obere Kaplanei. Als 1774 Pfarrer Gassner aus Klästerle nach Aulendorf kommt und sehr viele Kranke durch Handauflegung im Heiligsten Namen Jesu heilt, wird Kaplan Figel zum Schüler von Pfarrer Gassner und heilt wie dieser im Heiligsten Namen Jesu die Kranken. Figel bemerkt, dass durch die Anrufung des Heiligsten Namen Jesu die meisten Krankheiten weichen können, wenn nur der Glaube groß genug ist. Am 9. April 1794 stirbt der Aulendorfer Pfarrer Michael Endres. Figel soll nach dem Willen seines Patronatsherren, Graf Ernst von Königsegg-Aulendorf, nun Pfarrer von Aulendorf werden. Er lehnt ab! Graf Ernst lässt daraufhin die Pfarrstelle unbesetzt und beruft  ihn zum ersten Pfarrverweser. Das blieb solange, bis Kaplan Figel am 17. Januar 1796 starb, dem Tag des Namen-Jesu-Festes. 36 Jahre wirkte er in Aulendorf.

Er führte ein strenges Bußleben, trieb Dämonen aus, heilte viele, gab Unterricht gegen den Satan zu kämpfen, untersützte Arme und Bedürftige, war ein Freund der Jugend und lebte trotz seines hohen Ansehens in der Bevölkerung in großer Demut. Bald nach seinem Tod pilgern unzählige Menschen zu seinem Grab und finden Trost und Heilung in leiblichen wie in seelischen Gebrechen!

Quelle: Freundeskreis Kaplan Anton Figel e.V. 

Freundeskreis Kaplan Anton Figel e.V.        [mehr]